Kritiken

SOFT CELL - Monoculture (MCD/Cooking Vinyl)

Lange wartete die Musikwelt auf neue Veröffentlichungen des legendären 80er-Duos SOFT CELL - jedenfalls sollte man dies nach den Erfolgen der Vergangenheit erwarten. Und das neue Material - als erstes die neue Single "Monoculture" - kommt nun Anfang September [Single] bzw. Oktober [Album]. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, daß für viele neben Tracks wie vor allem "Tainted love" [welches die meisten im Gegensatz zum MANSON-Cover nach JAHRZEHNTEN immer noch hören können/wollen...], "Say hallo, wave goodbye" oder auch "Sex dwarf" kein Platz mehr ist, man nicht bereit ist, sich auf das Neue einzulassen. Dabei ist der aktuelle Songauswurf wirklich nahezu im Stil der alten Werke, was ich nach dieser langen Zwischenzeit für sensationell erachte. Vor allem "Monoculture" stößt in dieses Horn, für mich gleichsam zurecht Single, da bester Track des kommenden Albums "Cruelty without beauty". Neben dem "Dave Ball 7" edit" breitet sich der Song im "Dave Ball ext. mix" so richtig aus, fängt langsam pumpend an und summiert sich schließlich beim Einsatz des Gesangs zum Gesamtwerk. Unwiderstehlich.
"All out of love", ebenfalls schon auf der Vorabsingle, klingt zwar von der Instrumentierung nach SOFT CELL, erinnert im Refrain aber verdammt an ERASURE.
Exklusiv auf dieser MCD: "Dancing alone", das ebenfalls sehr schnell zugänglich ist und ebensoviel synthetischen Charme aufweist wie die restlichen Stücke. Alleine der Gesang von Marc Almond bringt diese angenehme Stimmung zutage, aber auch das Soundgewand Dave Balls ist ansprechend und vielfältig gesponnen.
Ich kann nur jedem empfehlen: Laßt Euch drauf ein! Ich habe selten ein Revival einer Band erlebt, welches so stimmig war/ist.

DJHorn

 



NEUROTIC FISH - Les chansons neurotiques (CD/Strange Ways)

Der Wechsel von BLOODLINE zu STRANGEWAYS hat im Gesamten keine allzu starken Einwirkungen auf Sascha Mario Kleins Projekt NEUROTIC FISH.
Doch vielleicht liegt es an dem Wechsel, daß auf LCN durchweg eingängige Tracks aufgewartet werden. Im Vergleich zum Vorgänger "No Instruments" kommt LCN ohne wirklich Ausnahme sozusagen aalglatt aus dem Player.
Sagenhaft gelungener Futurepop mit brillanten Songs und sehr hoher Tanzflächentauglichkeit. Zweifelsohne einer der besseren Acts aus deutschen Landen.
Mit der "Wake me up" - EP und der Single "Prostitute" konnte man im Voraus einen Einblick in das Schaffen des FISHES erhalten. Neben diesen eben schon bekannten Tracks befinden sich zehn weitere Tracks auf der CD. Alle typisch neurotisch, halt so wie wir es erwartet und erhofft haben. Extrem tanzbarer Electrosound, mit der außerordentlich markanten Stimme, welche schon aus den vorherigen Releases bekannt ist. Potentielle Hits sehe ich in "Waste", "Modulator", "Darkness-Influence" und "Breakdown". Auch "Need" und "Reinvent the pain" haben große Chancen auf Erfolg.
Im Fazit ein treibendes Hammeralbum, das in keiner Sammlung eines Futurepophörers fehlen sollte......kein Wunder: Hat mit "Need" doch ein erstklassiger Partner zur Seite gestanden ;-)

Angel

 



SON GOKU - Alle für jeden (OneTrack/Four Music)

Nach dem damaligen Projekt MEGAVIER kommt Thomas D. [DIE FANTASTISCHEN VIER] mal wieder mit einem härteren [Rock]-Brett daher. Als erste Single entkam "Alle für jeden" dem Album "Crahskurs". Mit zwei weiteren Gitarristen sowie einem Schlagzeuger + Baßspieler bietet der Star der FANTA 4 recht konventionellen Rocksound mit heftigem Gitarreneinsatz. Ob solo oder mit Band, man merkt immer mehr, daß Thomas Dürr mit nur einem Projekt lange nicht ausgefüllt ist und auch ganz andere Musikbereiche beackern möchte als den deutschen Rap. OK, wenn man einmal so bekannt ist, kann man einerseits jenseits finanzieller Zwänge ´rausbringen, was man möchte, andererseits kann man davon ausgehen, daß man als Fan bei seinen weiteren Projekten genauer hinhört und dem eher eine Chance gibt, als wenn man solch einen Track unvoreingenommen zur Hörprobe erhält. Trotzdem muß ich sagen, daß es für mich attraktivere Releases des sympathischen Ex- Friseurs gibt, auch wenn die gute Laune in diesem Track mobilisierend wirkt und der Sound recht gut abgeht.

DJHorn

 



XPQ 21 - White and alive (MCD/Dying Culture/EFA)

Mit "White and alive" melden sich XPQ 21 zurück. Eine Auskoppelung aus ihrem im August kommendem Album "CHI".
Vier Versionen von "White & alive", u.a. Remixes von S.P.O.C.K und Olaf Wollschläger. Außerdem ein NON - Album Track "Israel", der ein klein wenig langatmig daher kommt. Dieser entwickelt sich jedoch gegen Mitte zu einem sehr melodischen, treibenden Elektro-Wave Track, der durchaus das Trommelfell erfreut.
Durchweg Clubtauglich sind alle 4 Versionen von "White & alive". Den meisten "Dampf" hat für mich neben der Club-Version auch der Remix von Wollschläger. Stücke die vom ersten Beat an unweigerlich für Bewegung sorgen und sicher die Tanzflächen füllen werden. Die Vocals im S.P.O.C.K - Remix erinnern mich stellenweise an den Thin White Duke David Bowie.
Langeweile kommt keinesfalls auf. Man kann gespannt das Album erwarten.

Angel



MASSIV IN MENSCH - Die Rein (CD/Artoffact Rec.) - Info zur ReleaseParty 20.12.02 Nightlife


Daniel Logemann und Mirko Osterthun, ihres Zeichens MASSIV IN MENSCH geben uns auf ihrem zweiten Album ein Gewitter aus Techno-EBM. Was lange keiner gewagt hat, packen MASSIV IN MENSCH mit einem Paukenschlag aus. Mit einem Durchschnitt von rund 140 BPM lassen es die Beiden so richtig krachen. Die Schwerpunkte legen die Musiker auf Instrumentalmusik, versehen mit einigen Sprachsamples. Vom Gesang fehlt mir teilweise ein ganzes Stück, der den Songs etwas mehr Tiefe & Fülle verliehen hätte.
Man merkt, daß es sich um tanzbare, schnelle und äußerst technoide Musik für die Clubs handelt, und die Tanzflächen werden mit Sicherheit schnell gefüllt sein. Man darf sich nicht wundern, wenn man hier und da mal einen Track in den einschlägigen Technohäusern zu Gehör bekommt.
Eins ist von der ersten Note an klar: "Weiberelectro" - nein danke!
Schnell, hart und schrill! Das ist die Devise von MASSIV IN MENSCH und wird hoffentlich angenommen. Denn verdient haben es die Jungs mit Sicherheit, da es sich nicht um irgendein Scheibchen aus der Masse handelt.
Nach all den Abklatschern von HOICICO & Co. ist es eine Wohltat, mal was Neues zu hören.
Druckvolle Sounds, hippe Samples, versetzt mit spacigen Tranceanleihen, sorgen sofort für Bewegung in den Beinen. Kein Hauch von sonst üblicher Deprimucke, sondern das genaue Gegenteil. Den Gipfel stellt für mich der neunminütige Track "Endorph-Fusion vs. Reiner´s Festung" dar. Mit der Stimme von Sarah Folkens, und Chören im Hintergrund ein gelunges Festival der Noten. Wie auf dem gesamten Release: Der Mut zum Anderssein auf "Die Rein" ist wirklich ein Genuß. Auch, wenn es nur ein Bindeglied zum neuen, dritten Album "Menschdefekt" darstellen soll. Hochachtung bzw. Respekt für ihre Furchtlosigkeit ist den beiden auch jetzt schon entgegen zu bringen.
Wer also schnelle und technoide Klänge mag : Kaufen ! - DARK RAVE der Extraklasse !!

Angel

 

 

SULPHER - One of us (MCD/Dependent) - Info: www.sulpher.co.uk

Als Vorbote des kommenden Albums "Spray" schicken uns SULPHER "One of us" über den Kanal. In den Versionen "Short" und "Long"
Langsam, unaufhaltsam, schleicht sich der Track an, um Dich im nächsten Moment kompromißlos zu überfallen. Industrial-Rock der etwas härteren Gangart, mit einer besitzergreifenden, fesselnden Art, die manchmal eine Gänsehaut wachsen läßt. Die Vocals von Rob Holliday tun ihr Übriges, um ganz und gar ins Innerste der Seele zu gelangen.
Selbst nach mehrmaligem Hören ein Song, der jederzeit neue Überraschungen bereithält. Eine Inszenierung, die mich stellenweise an NIN erinnert oder auch an FILTER in ihren Anfängen.
Die Drums von Monti unterstützen den enormen Tiefdruck.
Die Lyrics geben Dir dann noch den Gnadenstoß..............
- I am one of them !!! -
Mit "Gloat" und "Misery" liefern uns die Briten zwei weitere Tracks, die jedoch mehr die ruhigere Schiene bekleiden. Somit zeigen SULPHER, daß sie nicht ausschließlich die Fraktion - knüppelhart - bedienen wollen, sondern auch in der Lage sind, mit Vielfalt zu überzeugen. "Gloat" klingt ein wenig melancholisch. Mit Klavier im Hintergrund hat dieser Track seinen Reiz. Bei "Misery" wird es stellenweise etwas rauher, typischer NU-Metal halt.
Ein genaues Releasedatum von "Spray" scheint für Deutschland noch nicht festzustehen. Somit gedulde man sich noch ein kleines Weilchen. Man kann nur hoffen, daß man sich bald einigen wird!

Angel

 



LAMBRETTA - Creep (MCD/Universal) - Info: www.lambrettamusic.com

Jau! Wenn die Sängerin Linda von LAMBRETTA schon aussieht wie Modell "Horn" und dazu Bjhr. 81 ist, fühle ich mich genötigt, eine Kritik beizusteuern; wo sogar die Musik mir zusagt -) *g*
"Creep" ist nach "Bimbo", welches eher die rockige Attitüde zeigte [direkter Vgl. möglich, da dieser Track ebenfalls enthalten ist, jedoch als Live-Mitschnitt, genau wie "Sorrow", das aber eher etwas nervig röhrt], die zweite Auskopplung des schwedischen Quintetts aus dem ebenfalls zweiten Album "Lambretta".
"Creep" offeriert als guten Gegensatz die ruhigen, melodischen Aspekte der Band. Die Schnittmenge stellt die sympathische, kraftvolle Stimme Lindas dar, der man sich nur schwer entziehen kann. Noch schwerer fällt dieses Unterfangen, wenn man [Horn] sich das als Bonus enthaltene Video des Titeltracks genehmigt [...].
"Creep" ist in meinen Augen [Ohren] das beste Stück des Albums und hatte eine eigenständige Veröffentlichung in dieser Form klar verdient. Sowas könnte ich auch mal locker im Radio ertragen, wo leider nur der letzte Müll zu Gehör gebracht wird...aber dann doch noch lieber als Video bei MTV/VIVA oder exklusiv von der MCD...

DJHorn

 



DE/VISION - Remixed (CD/SPR) - Info: www.devision.de

Die ehemaligen Hits aus den Jahren 1993-96 wurden erneut von Steffen eingesungen.
Doch allein diese Tatsache kann keine Rettung bringen. Auch das José Alvarez Brill die Tracks neu ge-remixed hat, bringt keine weiteren Vorteile.
Ich glaube, man versucht verzweifelt auf irgendeinen Techno-House-Zug aufzuspringen, der in diesem Fall aber ganz sicher auf´s Abstellgleis führt.
Es fällt mir wirklich schwer, die Tracks komplett zu hören. Um nicht zu sagen, es ist eine große Qual für mich.
So werden sich die Fans , die auf der Homepage die Songs per Abstimmung auswählen durften, das bestimmt nicht vorgestellt haben.
Es mag sein, daß Lorenz Macke es als "großartige" Weiterentwicklung versucht hat zu vermarkten. Für mich stellt sich die Frage, warum die CD über´s eigene Label vertrieben wird [Anmk. Webmaster: O-Ton Steffen im SONIC SEDUCER 09/02: "Natürlich können wir an einer verkauften CD auf dem SPR-Label ein paar Euro mehr verdienen...", Weidmannsheil!]. Man aber die neue Scheibe wieder Bei Drakkar / BMG promoten möchte.
Zu "I regret (J.A.B Mix)" hat man eigens ein Video produziert, welches man schön an die einschlägigen Muckesender verteilt hat. (VIVA+NBC Giga+Onyx)
Sollte dem Video der gleiche Elan beiwohnen wie dem Song, dann dürfte es nicht oft über den Bildschirm flackern. So was von lahm, langweilig und nervtötend habe ich nicht von DE/VISION erahnt. Man versucht dem Song krampfhaft ein wenig Schwung durch Gitarrenunterstützung zu geben, schafft es mit diesem diletantischen Gezupfe aber nicht.
Steffen scheint ein Schlaflied von sich geben zu wollen. Kein Biß........
Dieser Stil zieht sich als roter Faden durch die ganze CD. Ob nun "Your hands in my skin (Sonnet shuttle Mix)", "Get over the wall (The Brick Mix)" oder "Try to forget (Never 4get2-Mix)". Allesamt in einem extrem lauen Gewand gepackt. Lieblos, scheinbar ohne wirkliches Interesse an den Reaktionen seitens der Fans.
Die einzige Ausnahme sehe ich in "Endlose Träume (Insomnia Mix)", der im Futurepop-Stil daher kommt. Für mich der beste Track, mit saftigen Vocals und netten Beats, insgesamt ein angenehmer Sound, der Chancen auf Erfolg bei den DJ´s der Szene haben dürfte.
Dieses Jahr keine Konzerte, die Tournee erst für 2003 geplant, wie auch eine neue Scheibe.
Damit können DE/VISION keinen Blumentopf gewinnen..............wie heißt es so schön in einem Ihrer Texte: "...das Ende ist nah ?!"

Angel

 



A.F.A. - Being boiled (MCD/1000 Schallplatten/Edel)

Der erster Gedanke zu dieser MCD wird oft ähnlich sein:
Der Klassiker aus dem Jahre 1978: "Being boiled" von HUMAN LEAGUE, wie oft wurde der nun schon mißbraucht? Fast so, als müßte jede Band als Bewährungsprobe zuallererst ihre Interpretation dieses Tracks vorbringen, bevor sie die Erlaubnis erhält, eigenen Kram zu veröffentlichen [es war auch der erste Song von HUMAN LEAGUE, nur er war eigenständig...]. Gut. Lassen wir dies aber nun beiseite.
Was erwartet uns diesmal? Mit der Tür ins Haus fallend: In meinen Augen das beste Cover dieses Stückes, man ist geneigt zu sagen: Bis jetzt! Die Klasse dieser Neuinterpretation liegt trivialerweise darin, daß man sich sehr stark an´s Original gehalten hat, lediglich ein paar geschickte Breaks einbaute und den Beat etwas zeitgemäßer klopfen läßt. Das bringt eine beim Original nie dagewesene Power und der sonst etwas dahinplätchernde Sound wird noch weniger langweilig...
Neben dem *lustigerweise* "Original" [wie selbstkritisch *g*] genannten Version liefert der Silberling den "Zombie Nation Short RMX" mit, der außer mehr BPM wenig Bemerkenswertes verursacht.
Ketzerisches Fazit: Bestanden! A.F.A. darf uns nun auch mit eigenen Kompositionen beschallen!

DJHorn

 



V.A. - Square Matrix 001 (CD/ALFA MATRIX/EFA) - Info: www.alfa-matrix.com

AIBOFORCEN, EPSILON MINUS, PLASTIC NOISE EXPERIENCE, HUNGRY LUCY

4x4 heißt es auf diesem Sampler. - Nein, keine Compilation für bärtige, verschwitzte Allradler.
In Manier der alten "O-Files" stellt hier ALFA MATRIX aus den jeweils aktuellen Maxis labeleigener Künstler eine attraktive CD zusammen.
Den Anfang macht gleich der Labelchef Séba Dolimont mit seiner Truppe !AIBOFORCEN und "Testing new waters".
Wie sich beinahe komplett auf der ganzen CD zeigt, ist man schwerstens vom grassierenden Futurepop-Fieber angesteckt worden. Heftig pumpen die Beats, die Syntheziser haben den typischen Touch. Sehr angenehm sind die verwendeten weiblichen Vocals. Etwas heftiger und nicht ganz so dancy ist "Lobotomie Matricielle(Vox MIX)". Mein Tip!
Dem aktuellen Trend stehen die darauf folgenden Kanadier EPSILON MINUS in keiner Weise nach. Mit "Through(all your synthpop are belong to us)" gibt man schon heftig Gas, in der Album-Version werden dann nochmals einige Beats draufgepackt. Drums die fesch nach vorn gehen, technoide Sequenzen, die für gute Laune sorgen. "Freedom(Shungater Mix)" ist meiner Meinung nach einer der schlechteren Remixes dieses Tracks. Leider kommt die Energie dieses Stückes bei der Neueinspielung von ANGELS & AGONY nicht durch. Der "Restriction" Remix dieses Songs beispielsweise ist im Vergleich druckvoller, mit eigenem Charme, in dem die Stimme von Jennifer Parkins vollkommen durchdringt.
Der eigentliche Knaller : PLASTIC NOISE EXPERIENCE Rückkehr in gewohnt düsterer Manier. Minimale Sequenzen und Claus Kruses kühle, verzerrte Stimme auf "Clean Head". Im Remix von PZYCHO BITCH finden sich typische Drum&Base Anleihen, die den Song schon fast "poppig" anmuten lassen.
Der Bonustrack "Mechanical Beatz" erinnert mich ein wenig an experimentelle DIVE Phasen. Elemente aus dem Junglebereich sind nicht zu verleugnen. Die erstmals verwendete weibliche Stimme unterstreicht in beeindruckender Weise das Tempo des Tracks.
HUNGRY LUCY bilden den Abschluß auf dieser Compilation. Nach PNE gewöhnungsbedürftig, da mit HUNGRY LUCY eine eher ruhige, beinahe radiotaugliche Auswahl getroffen wurde. Treffend bezeichnet man gleich "Her Song (Radio MIX)"
"Fearful" wird von !AIBOFORCEN und IMPLANT ge-remixed. Clubtauglich !

Fazit: Eine lohnende Investition für alle, die gern Futurepop hören oder für Fans von PNE. Nichts für hartgesottene Electros!

Angel

 



NAMNAMBULU - Blind? (EP/Beepeem Music/ Eigenproduktion) - Info: www.namnambulu.com

Aus der Schweiz kommt diese Band mit dem seltsamen Namen NAMNAMBULU. Diese EP ist bisher noch nicht bei irgendeinem Plattenlabel erschienen, was sich hoffentlich bald ändern wird, da die Musik wirklich hörenswert ist. Aber nicht nur der Sound stimmt, auch das Artwork der CD kann sich wirklich sehen lassen. Synth Pop mit 80er Einfluss wird hier geboten. Die Simme des Sängers Henrik Iversen, die sich immer ein wenig melancholisch anhört, paßt sich dem Musikbild sehr gut an. Der Opener "Now or never" hat das Potential, zu einem richtigen Club Hit zu werden. Tanzbare Stücke wie "Surviving" oder eben "Now or never" wechseln sich ab mit balladesken und hymnenartigen Stücken wie "Ignorance" und "Trapped". Wie oben schon erwähnt, ist diese EP nicht im Handel erhältlich. Wer aber Intersse hat, kann sich ja mal an die Band selbst wenden. Ich bin sicher, Euch wird bestimmt weitergeholfen.


Marco

 



COLONY 5 - Follow your heart (MCD/Memento Materia)

Konnten COLONY 5 mich mit ihrer Debut Maxi "Colony 5" noch auf voller Linie überzeugen, gelingt ihnen das mit "Follow your heart" nicht ganz. Sie bleiben auch hier den Elementen von Future Pop und Synthi-Pop treu, jedoch klingt das ganze zu, ja, billig will ich nicht unbedingt sagen, aber irgendwie fehlt dem Stück die gewisse Eingängigkeit. Die Synthi-Sounds erinnern an typischen Chart-Techno. Da finde ich das zweite Stück "Trackers" und ganz besonders den dritten Track "Nocturnal" schon ansprechender und durchsetzungsfähiger. Die vier Remixe von "Follow your heart", die danach noch folgen, sind zwar besser als der "radio edit" aber machen das Stück trotzdem nicht unbedingt zum Hit. (...ausgenommen vielleicht dem "memphis remix). Eines der anderen Stücke wäre als Single sicherlich besser gewesen.

Marco

 



STATE OF THE UNION - Black city lights (CD/Accession Rec.)

Diese CD ist zwar schon seit gut 2-3 Monaten in den Plattenläden erhältlich, aber irgendwie ist sie mir bisher immer unverdientermaßen durch die Lappen gegangen. Soundtechnisch zielt das Einmannprojekt STATE OF THE UNION in die Richtung von VNV NATION, APOPTYGMA BERZERK und Co. Schon der Opener "Enemy of the state" zwingt die Leute zum Tanzen. Und so folgt ein Hit dem anderen. Ob nun ""Black city lights", "Romancing The Stone", das treibende "Citizen" oder das instrumentale "World chaos", das Rezept ist immer das gleiche. Treibende Beats, schnelle Sequenzerläufe, schöne, eingängige Melodien und der ruhige, etwas schüchterne Gesang des Sängers geben den Stücken ihre Würze. Dieses Album ist ganz klar für den Club produziert und da gehört es auch hin. Trotz der Tanzbarkeit strahlen die Stücke genug Ruhe aus, um sich "Black city lights" auch zuhause zu Gemüte zu führen.

Marco

 



DIARY OF DREAMS - Freak Perfume (CD/Accession Rec.)

Das neue Release "Freak perfume" von DIARY OF DREAMS ist anders als von mir erwachtet, doch recht typisch für diese Band geworden; Die Maxis waren doch sehr popig. DOD haben nichts von ihren Stärken verloren. Schöne Piano Arrangements wie beim Opener "Traum:A" oder "Verdict", schöne Streicher Melodien wie bei "Chrysalis" oder "She and her darkness" und die schön kreierten, atmosphärischen Landschaften, für die DOD ja bekannt sind, fehlen auch auf diesem Longplayer nicht. Die typischen Drum Arrangements wie man sie von früheren Stücken wie "But the wind was stronger" her kennt, sind ebenfalls auch auf diesem Album vorhanden. Aber vor allem gibt die schöne düstere Stimme von Mastermind Adrian Hates den Tracks ihren typischen, geheimnisvollen, melancholischen Touch. Fazit: DIARY OF DREAMS sind ihrem Stil, den man schon von unzähligen Veröffentlichungen her kennt, treu geblieben.

Marco

Diese CD ist wirklich ein besonderes Highlight und gleichsam für mich das bisher beste Album von DOD. Sehr gut zugänglich und emotional fesselnd. Neben den vorhergehenden Singles möchte ich Track 5 "Traumtänzer" hervorheben, ein in Deutsch gesungenes Mitdtempo-Stück, das zwar ein wenig melancholisch wirkt, aber gerade auch deswegen enorm fesselt. Wer diesen Silberling noch nicht hat, sollte ihn erwerben!

DJHorn

 



BURNTIME - Somewhere inside (CD/Eigenproduktion) - Info: www.brennzeit.de

Stilistisch bewegen BURNTIME sich in den Gefilden der 80er und Anfang 90er Elektronik. Deutlich hört man Einflüsse von FRONT 242, THE INVINCIBLE SPIRIT oder A'GRUMH heraus. Dies liegt aber auch sicherlich daran, dass das verwendete Equipment vornehmlich aus dieser Zeit stammt. Der Gesang, den sich Dede und Katja teilen, wirkt doch recht düster. Allerdings könnte man diesen noch um einiges verfeinern. Die Melodieführung der Stücke ist aber dennoch gut. Für eine Eigenproduktion hat man sich auch recht viel Mühe mit der Cover Gestaltung gegeben. Die Texte sind abgebildet, das Cover ist in Farbe und nicht wie bei manch anderen einfach nur eine S/W Kopie. Das hat man gerne. Wer sich für diese Band interessiert, kann die CD mit Sicherheit über die Bandpage www.brennzeit.de ordern.

Marco

 



MASSAKER STACCATO - Humankind (CD/Eigenproduktion)

Die belgische Band MASSAKER STACCATO macht Retro Electro. Der Sound erinnert doch sehr stark an den EBM der 80er und 90er Jahre. Einflüsse wie PLACEBO EFFECT hört man sehr deutlich heraus. Ob das gewollt ist, kann ich nicht sagen. Der Gesang ist sehr tief gesungen. Teilweise hört es sich so an, als hätte der Sänger Probleme, so tief zu singen. Ebenfalls sollte man an der Abmischung nochmal arbeiten, da die Kompressoren falsch eingestellt sind. Das hört man ganz deutlich bei den Intros der einzelnen Stücke. Die Flächensounds sind anfangs sehr laut und sobald der Rhythmus und sonstiges einsetzt, treten diese Sounds sehr in den Hintergrund. Und das ist nicht nur einmal der Fall. Aber vielleicht ist das auch so von dieser Band gewollt. Falls das allerdings so ist, wirkt das nicht so gut auf den Gesamteindruck der Stücke. Nichts desto trotz sind die Melodien nicht schlecht und für den, der das Inhaltliche der Texte erfahren möchte, sind im Booklet alle Texte niedergeschrieben.
Kontakt: massaker.staccato@pandora.de

Marco

 



GRENZFALL : MENSCH - Kinderspiele (CD/Eigenproduktion) - Info: www.grenzfallmensch.de


Die verwendeten Sounds sind doch recht heftig und erinnern ein wenig an die Anfangstage von IN STRICT CONFIDENCE; ebenso der Gesang. Er ist teils in Englisch und teils in Deutsch verfasst und auf irgendwelche Verzerrer, die sonst für die stimmliche Verfremdung sorgen, wurde auch weitestgehend verzichtet. Die Atmosphäre auf "Kinderspiele" ist sehr düster gehalten. Dunkle Flächensounds, die im Hintergrund herum wabern, wie z.B. bei "Gefallene Engel", bestimmen das Gesamtbild von GRENZFALL : MENSCH. Mein persönlicher Favorit dieser CD ist das letzte Stück "Blick zurück". Die fast industrialartigen Sounds und die Melodieführung wirken sehr leidenschaftlich und der Text tut dann noch sein Übriges dazu. Alles in allem doch eine recht gelungene Eigenproduktion. Allerdings hätte man sich etwas mehr Mühe mit der Covergestaltung geben können. Alles in S/W. Aber vielleicht liegt das auch nur an der Promo.

Marco

 



RÖYKSOPP - Remind me (MCD/Wall of sound)

Gesanglich erinnern RÖYKSOPP (...welch seltsamer Name) an SIMON & GARFUNKEL. Musikalisch könnte man ihre Wurzeln irgendwo im New Age suchen. Ihre Minimalistik erinnert an KRAFTWERK. Schöne Soundscapes wabern im Hintergrund. Ansonsten hört man nur dezente Sequenzerläufe und den straighten 4/4tel Beat. Mit zwei Tracks ist die Maxi nicht sonderlich üppig ausgestattet. Einen gewissen Ohrwurmcharakter kann man "Remind me" aber sicher nicht absprechen.

Marco

 



ENDANGER - Eternalizer (CD/Dying Culture)

Es müsste mittlerweile zwei Jahre her sein, dass die Elektroniker ENDANGER ihr grandioses Debut "Motion" veröffentlicht haben. War dieses Album noch voller Kraft und Energie, fehlen diese Attribute auf "Eternalizer" fast gänzlich. Irgendwie wirkt dieses Album zu glatt. Ecken und Kanten, die ein gutes Album ausmachen, fehlen hier. Ausnehmen könnte man allenfalls "No transmission", "Like a crowd" und "Mein Stern". Danach gleitet das Album Stück für Stück in seichte Synthi-Pop Gefilde ab. Schade, schade, schade.

Marco

 

© by General H`02