Kritiken

FARIN URLAUB - Endlich Urlaub! (CD/Völker Hör Rec.)

Nachdem Farin Urlaub, das Gründungsmitglied von DIE ÄRZTE, schon länger Solopläne hatte, aber nur Urlaub im Kopf, brachte er am 22.Oktober dann doch seinen ersten Sololongplayer ´raus. Klar das dieser dann auch "Endlich Urlaub!" betitelt wurde, kommt sein Künstlername doch nicht von ungefähr.
16 Tracks inkl. Intro + Outro erwarten den FunPunk / Gute Laune-Musik-Interessierten auf diesem Werk, welches textlich ständig den typisch lockeren Humor Farins wiederspiegelt, der sich scheinbar immer noch nicht bereit erklärt, seine Jugend hinter sich zu lassen, sei es aufgrund des in diesem Altersbereich großem Faninteresse oder einfach nur eine Lebenseinstellung, man nimmt es diesem Sympathikus voll ab.
Nach dem einleitenden Intro und ein paar ruhigen Klavierklängen fängt das Album mit "Jeden Tag Sonntag" direkt fetzig an, ein Song für alle frisch Verliebten dieser Welt (die der dt. Sprache mächtig sind *g*).
Anschließend folgen die kommende Single "Sumisu" sowie die vorveröffentlichte "Glücklich", die Euch bei Interesse schon bestens bekannt sein sollten.
Ging es eben noch um´s Verliebtsein, so befaßt sich "OK" und das später folgende "1000 Jahre schlechten Sex" mit der Kehrseite der Medaille; Ersteres bietet einige unwiderstehliche Gitarrenriffs und ist zudem textlich sehr prägnant.
"1000 Jahre schlechten Sex" offeriert einige lustige Ansätze, wie man seiner verschmähten Ex zuleibe rücken kann, oder was man ihr zumeist wünscht. So sei es dann! Auch wenn solche Themen auf den ersten Blick ernsthaft erscheinen, so ist doch alles von der spaßigen Seite aus betrachtet, so wie auch das mit beste Stück "Am Strand", DER Hymne für den sonnigen Strandtrip! Einfach nur geil und auch in dieser Tristwetterphase ein wärmender Vorgeschmack auf den nächsten Sommer(urlaub).
Musikalisch unterscheidet sich Farin Urlaubs Solo schon von den letzten Veröffentlichungen der ÄRZTE, obwohl drei der Tracks ursprünglich für diese seine Hauptformation geschrieben wurden, das Ganze wirkt jünger, Parallelen zur Anfangszeit in den 80er Jahren werden deutlich. Gitarrenlastig sind die Hauptzahl der Songs, aber dies nervt zu keiner Zeit; dazu gesellen sich typische Ska-Elemente, die er zusammen mit den befreundeten BUSTERS arrangierte.
Diese Fazit ist eigentlich gar nicht nötig, da die Platte in Deutschland von 0 auf 3 in die MediaControlCharts einstieg, aber trotzdem: KAUFEN!!!

DJHorn

 

ACCESS DENIED - Bridges > Rmxd (CD/SPV)

Wenn man den großen Aufkleber auf der CD sieht, welche Szenegrößen (...z.B. DAS ICH, DIE KRUPPS, THE SECOND SIGHT, ILLUMINATE oder GENERATED X'ED) hier für die Remixe angeheuert werden konnten, könnte man meinen, daß man hier nichts falsch machen kann. Aber weit gefehlt. Mal abgesehen davon, dass ich die Band und keines der Stücke im Original kenne, konnten die einzelnen Remixer bei den meisten Stücken nichts sonderlich gutes heraus holen. Es ist nicht alles schlecht, was hier zu hören ist. "Burning bridges", und "I shall love thee" sind dann aber auch schon die einzigen Stücke, die man sich relativ gut anhören kann. Aber für eine CD mit 14 Stücken ist das zu wenig. Ich verstehe aber auch ehrlich gesagt den Sinn dieser Veröffentlichung nicht. Der Gesang hört sich an wie aus 80er Wave Stücken und ist außerdem teilweise noch schief eingesungen. Die Musik ist den aktuellen Szene Einflüssen angepasst. Und irgendwie will das nicht so recht zusammen passen. Dann kommt noch hinzu, dass durch die verschiedenen Remixer keine homogene Atmosphäre aufkommen will.

Marco

 

ASSEMBLAGE 23 - Disppoint (MCD/Accession Rec.)

Ob es Sinn macht, eine MCD zu veröffentlichen, die sieben mal ein und das selbe Stück beinhaltet, mag dahin gestellt sein, da das Durchhören in einen Rutsch doch recht schwer fällt. Aber eines sei gesagt, jedes der sieben Stücke ist wirklich geil und sein Geld wert. Jeder sollte hier SEINE Lieblingsversion heraussuchen (...es sind ja genug vorhanden). Meine persönlichen Favoriten sind der "Guilt rmx", "Funker Vogt rmx" und der "Albert Deal - mood rmx". Des weiteren haben sich LIGHTS OF EUPHORIA, IN THE NURSERY, L'AMME IMMORTELLE und THD an "Disappoint" versucht. Also, hört mal rein.

Marco

 

CLAN OF XYMOX - Notes from the underground (CD/Pandemonium)

Dieses Album hört sich wirklich wie aus dem Untergrund an. Mit "Notes from the underground" knüpfen CLAN OF XYMOX nahtlos an ihren Veröffentlichungen wie "Medusa" oder "Hidden faces" an. Hatte man in den 90ern den richtigen Pfad verloren, ist man jetzt wieder dem guten alten Wave der 80er zugetan. "I want you now" läßt auch ein wenig an alte SISTERS OF MERCY Sachen erinnern. Das was man auf dieser CD hört, ist nichts neues und ich glaube, das wollen CLAN OF XYMOX auch gar nicht. Vielmehr schwebt man hier in Erinnerungen der guten alten Zeit. Suizidgefährdeten Hörern würde ich diese CD nicht ans Herz legen, da die Musik doch ziemlich schwermütig, düster und melancholisch ist, wie die Stücke "At your mercy","Into her web" oder "Liberty" beweisen. Ich denke, daß dieses Album genau das richtige für einen Gothic ist, der einen schönen Abend mit seiner Freundin verbringen will. Für alle anderen dürfte es zu depressiv sein. Aber nichts desto trotz, reinhören kann man ja mal.

Marco

 

CUT.RATE.BOX. - Dataseed (CD/Accession Rec.)

"Dataseed" ist nun die zweite Veröffentlichung von CUT.RATE.BOX aus den Vereinigten Staaten. Schade eigentlich, daß sie nicht so richtig aus dem Untergrund hervortreten, denn eigentlich hätten sie es schon verdient. Ihre Musik ist dem Electro Pop (...eigentlich Future Pop, uhaaa, das Unwort des Jahres) zuzuordnen, irgendwie eine Mischung aus ASSEMBLAGE 23, COVENANT und ICON OF COIL. Es sind einige Kracher auf dieser CD enthalten, wie z.B. "Ego" oder "Leave this world". Außer den neun regulären Tracks, sind noch zwei Remixe enthalten. An "Zionsank" hat sich ASSEMBLAGE 23 versucht. Und ich muß sagen, daß ist der Hit dieser CD und macht das Original noch etwas tanzbarer und clubtauglicher. Ich kann nur sagen, man sollte sich diese CD doch mal zu Gemüte führen.

Marco

 

V.A. - Septic II (CD/Dependent)

Mit dieser Sampler-Reihe aus dem Hause Dependent macht man normalerweise nichts falsch. Hier findet man das, was in den einschlägigen Clubs gerade angesagt ist. So auch bei diesem. Mit dabei sind: VNV NATION mit "Further" in einer siebenminütigen Remix-Version, APOPTYGMA BERZERK mit "Starsign (Extended version)", der unveröffentlichte Remix von "Hooked" der Band SEABOUND, S.I.T.D. mit "Snuff machinery" oder das erste in deutsch gesungene Stück von SUICIDE COMMANDO "Dein Herz, Meine Gier". Alles hier auf zu zählen würde den Rahmen sprengen. Wie gesagt, mit SEPTIC II macht man nichts falsch, zumal hier einige unveröffentlichte Stücke enthalten sind. Und für Neueinsteiger dieser Szene ist so ein Sampler sowieso immer das Beste, um mal einen Überblick über diese Szene zu bekommen.

Marco

 

T.O.Y. - Space Radio (CD/E-Wave)

Nach großen Vorankündigungen liegt jetzt die neue Veröffentlichung von T.O.Y. in meinem CD-Player. Sehr abwechslungsreich und poppig sind die 14 Tracks auf "Space radio" geworden. Von clubtauglichen Tracks bis Balladen ist hier alles vorhanden. Das Album wirkt sehr relaxt. Es ist schon recht interessant, welche Entwicklung die Jungs der ehemaligen Band EVILS TOY die letzten Jahre durch gemacht haben. Anfänglich Electronic Body Music über Electro-Pop bis heute zum Synthi-Pop. Aber ich muß sagen, nie haben sie sich so gut und ausgereift angehört wie heute. Hervorheben aus diesem Album kann man eigentlich keines der Stücke. Ob nun der Opener "Welcome to spaceradio", das tanzbare Stück "Loner", die Ballade "The day the world disappeared" oder das clubbige "Strange modern art", (... eigentlich müßte ich hier jedes einzelne Stück auflisten) alles ist wirklich perfekt gelungen. Für mich ist diese CD im Synthi-Pop Bereich eine der besten Veröffentlichungen in diesem Jahr. Ich kann sie wirklich jedem empfehlen, der diesen Musikstil steht.

Marco

 

ZEROMANCER - Eurotrash (CD/East-West)

Wow, der Sound, der einem hier um die Ohren fliegt, ist einfach geil. Zu "Doctor online", dem Opener, brauche ich ja nichts mehr zu sagen, da dieses Stück von mir schon rezensiert worden ist. Das Titelstück "Eurotrash" geht dann rockig weiter. Mit "Need you like a drug" wird diese Musik dann zum Thema gemacht. Wenn man diesen Sound einmal gehört hat, kommt man wirklich nicht mehr von ZEROMANCER los. Gekonnt führen sie elektronische Einflüsse mit Rock zusammen. Besonders viel Wert wird auf den Rhythmus gelegt. Mit "Wannabe" und "Cupola" sind dann auch wieder Stücke wie "House of cards" von der letzten CD enthalten, melancholisch und impulsiv. Der Basslauf von "Wannabe" läst ein wenig an ältere CURE Sachen erinnern. "Send me an angel" ist dann ein Cover von REAL LIFE, das wohl jedem aus den 80ern bekannt sein dürfte. Aus dieser Sichtweise hat man dieses Stück wohl noch nie gehört, einfach geil. Mit "Germany" wird es zum Schluss noch mal ruhiger. Von dieser CD bin ich hell auf begeistert und kann sie nur jedem wärmstens empfehlen, der diese Art von Musik mag.

Marco

 


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